Schöne Wandertage im Fichtelgebirge
Vom 19.-24.09.2022 erlebten 42 Wanderer des Wandervereins Borgentreich schöne Wandertage im Fichtelgebirge. Schon auf der Hinfahrt konnte im Meeresaquarium Zella-Mehlis die farbenprächtige Unterwasserwelt, bizarre Korallen, Haie, unzählige Fische und Krokodile bewundert werden.
Mit der Seilbahn erklommen wir am nächsten Tag auf den 1024 mtr. hohen Ochsenkopf. Leider war die Sicht wegen des regnerischen Wetters sehr eingetrübt. Die so sehr gerühmte grandiose Fernsicht war daher nicht zu geniessen. Auf dem Weißmain-Ochsenkopf-Steig verlief die Wanderung vorbei an der Fichtelnaab- und Weißmainquelle dann aber doch mit einigen schönen Ausblicken auf Schneeberg und Ochsenkopf zurück ins Tal. Nach einer zünftigen Einkehr im Waldgasthaus Karches erfolgte die Wanderung über einen Naturpfad mit reichlich Wurzelwerk am sprudelnden Weißmain entlang zurück zum Hotel.
Eine Wanderung auf dem Panoramaweg rund um Bischofsgrün bei schönstem Sonnenschein entschädigte uns dann am nächsten Tag. Die Skisprungschanzen, auf der die Jugend des Fichtelgebirges das Skispringen erlernen kann und auch Juniorenmeisterschaften ausgetragen werden, wurden besichtigt. Das im Februar 2022 eröffnete Sportcamp Nordbayern wurde staunend umwandert. Mit 105 Einzel- und Doppelzimmern bietet das Sportcamp auf 55.000 m² zahlreiche Sport- und Erholungsangebote für Sportvereine, aber auch für Jedermann. Es folgte eine kleine Ortsbesichtigung in Bischofsgrün mit anschließender Einkehr bei Kaffee und Kuchen. Auf dem Rückweg reizte einige „Mutige“ das Abenteuer einer rasanten Fahrt auf dem AlpinCoaster, der 2015 errichteten modernen AllWetterRodelbahn. Dies führte, nicht nur bei den Rodlern, zu allgemeiner Erheiterung. Zum Abschluß erfolgte der Weg zur „Maria-Alm“, auf der bei Bier und Akkordeonmusik einige fröhliche Lieder ins Tal schallten.
Während der Besichtigung der „Wagnerstadt“ Bayreuth mit dem weltbekannten Festspielhaus und dem Haus Wahnfried, das das Richard Wagner Museum beherbergt, wurde uns das facettenreiche Leben und Wirken des doch sehr schwierigen und eigensinnigen Richard Wagners und seiner Familie nahegebracht.
Aber nicht nur Richard Wagner sondern auch die künstlerisch sehr begabte Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth (1709-1758), Schwester Friedrichs des Großen, prägte die Stadt Bayreuth in besonderem Maße.
Hervorzuheben ist hier das Markgräfliche Opernhaus an dem Wilhelmine selbst komponierte und inszenierte. Es gilt als eines der schönsten Barocktheater der Welt und ist seit 2012 Unesco-Weltkulturerbe. Des weiteren nahm Wilhelmine intensiven Einfluss auf die Planung und Ausstattung der Bayreuther Schlösser, der Eremitage sowie auf die Gestaltung der Gartenanlagen. Es kann einen nur in Erstaunen versetzen, was diese tatkräftige Frau zwischen 1735-1758 ersonnen und geschaffen hat. Historisch gesehen ist Bayreuth durch ihr Wirken ein Markstein der deutschen Kunst- und Kulturgeschichte geworden.
Eine Wanderung um den künstlich aufgestauten Weißenstädter See am Oberlauf der Eger hinauf auf den 855 mtr hohen wildromantischen Großen Waldstein war sehr imposant. Bizarre mächtige Felsformationen, die Veste Waldstein, das Rote Schloss aus dem 14. Jahrhundert, der Teufelstisch und der Bärenfang vermitteln eine ganz besondere Atmosphäre. Bei einer gemütlichen Rast am Waldsteinhaus, das ganzjährig bewirtschaftete Unterkunftshaus des Fichtelgebirgsvereins, wirken diese Eindrücke besonders schön nach. Auf dem Rückweg passierten wir die Egerquelle. Eine sehr schöne Inschrift ist dort zu lesen:
Als der Knabe kam zur Eger:
"Eger sprich, wo eilst Du hin?"
"Zu der Elbe", rauscht es reger,
"Zu der Elbe muß ich ziehn!"
Als der Knabe kam zur Elbe,
war die Antwort inhaltsschwer;
donnernd braust zurück dieselbe,
"Und ich muß ins Deutsche Meer!"
Zum Abschluß dieser Wanderfahrt besuchten wir das Oktoberfest in dem Örtchen Fichtelberg. Bei Musik und Gesang erlebten wir einen zünftigen Abend.
Und während der Rückfahrt waren wir uns einig: „Schön war’s wieder……“